Beziehung – mit mir selbst und anderen
Zitate von Daniel Stace Barron:
„Nur die echte Beziehung von mir mit mir, Selbst zu Selbst, eröffnet mir die Grundlage für meine Beziehungen mit anderen, Selbst zu anderen und für meine Beziehung zu Schöpfer, Selbst zu Schöpfer“
„Niemand ist nur Beobachter. Ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht, wir sind mit allem und jedem verbunden, wo immer wir auch hingehen.“
Was ist überhaupt –Beziehung-?
Es hat etwas damit zu tun, sich auf etwas zu beziehen.
Es gibt mich und etwas anderes, mich und die Umwelt, die Menschen, Dinge, Ideen usw.
Als Neugeborenes tun wir das noch nicht.
Als Neugeborenes sind wir 100% Gefühl. Kein Ich, keine Gedanken, kein bewußtes Wahrnehmen von sich selbst und auch kein bewußtes Wahrnehmen der Umgebung einschließlich der Menschen. Nur Gefühl, Sein und 100% emotionales Reagieren auf das, was 100% gefühlsmäßig wahrgenommen wird.
Nach einpaar Monaten beginnt der Mentalkörper sich auszubilden. Wir fangen an, zu erkennen, zu erinnern, mehr und mehr bewußt zu werden und so in Beziehung gehen zu können. Da fängt Beziehung mit anderen an. Wir lernen täglich neues, erinnern uns immer mehr, fangen an zu denken, versuchen bewußt irgendwelche Verhaltensweisen, mit denen wir erfahren haben, daß unsere Umwelt freundlich darauf reagiert.
Im Laufe der Jahre lernen wir schnell, wie wir sein müssen, um durch das Leben zu kommen, jede/r auf ihre/seine ureigene Art und Weise.
Da wir lernen müssen, uns an die Familien- und Gesellschaftsmoralen anzupassen, indem wir immer mehr vom Mentalkörper aus leben und uns ausrichten, verlieren wir mehr und weniger den Kontakt zu unserem ursprünglichen individuellen Selbst und zu unseren Emotionen.
Wir leben strategisch, ausgerichtet auf ein Durchkommen und Überleben mit dem besten Outcome. Wir beziehen uns auf das Leben strategisch, sonst würden wir als Kinder schon durchdrehen ob der Mißstände um uns herum.
Zudem suchen wir uns –unbewußt- Partner und Freunde, die unsere Familienangehörigen repräsentieren, weil wir mit unserer Familie gelernt haben, wie Beziehung geht. Wir sind geprägt, konditioniert, aufgewachsen mit Regeln und Moralvorstellungen, die uns so in Fleisch und Blut übergegangen sind, daß wir gar nicht merken, wie schräg und ungesund das teilweise ist. Wir leben das in unseren Beziehungen weiter, und das ist tragisch.
Wir brauchen andere Menschen, die in mit anderen Konditionierungen groß geworden sind, die uns andere Aspekte des Seins und Verhaltens näher bringen, um zu erkennen, daß es auch anders geht im Leben.
Und so haben wir immer die Möglichkeit, uns aus unseren Mustern herauszuarbeiten und damit Platz zu machen für andere Erfahrungen. Das geschieht in Beziehung mit anderen. Man kommt aus seiner eigenen Blase nicht alleine heraus.
Wir brauchen Andere, die mit uns sind, die uns unterstützen, eben Menschen, die mit uns in Beziehung gehen. Das setzt natürlich voraus, daß beide ein Interesse daran haben, sich zu erforschen und tiefer in sich hinein zu kommen. Je mehr jemand mich fühlt, wie ich mich fühle, umso intensiver ist die Beziehung für mich. Wenn mich nur jemand versteht, wie es mir geht, ist die Beziehung zwar auch schon nahrhaft, aber lange nicht so tief.
Herzvolle Begegnung geht nur, wenn Fühlen fließt.
Je tiefer jeder Mensch mit sich ist, umso tiefer ist seine Beziehung zu sich selbst und auch die Beziehung mit anderen.
Wie komme ich tiefer in Beziehung mit mir selbst?
Interesse und Neugierde vorausgesetzt kann man lernen, sich selbst als vielschichtiges Wesen zu erfahren: unsere Gedankenwelt, unser Mentalkörper, unsere komplette Gefühlswelt, unser Emotionalkörper, alle Aspekte/Teile, die in uns leben als fast eigenständige Wesen mit Gefühlen und Gedanken und Erleben wahrnehmen, gewachsen im Laufe unseres Lebens und auch in unserem Seelenstrom mitgebracht in dieses Leben.
Wir haben so viele Stimmen in uns, die von uns und anderen gehört werden wollen, die es unbedingt brauchen, sich von uns und anderen gefühlt zu fühlen, um endlich leben zu dürfen und in unser Sein integriert zu werden. Je intensiver wir das tun, je mehr wir in uns hineinhören und das, was wir hören und fühlen, nach außen bringen und damit in uns selbst und in anderen landen können, umso mehr/tiefer sind wir mit uns selbst in Beziehung.
Es braucht ein Fließen, ein –sich gefühlt fühlen‑, wie ich, wie die Aspekte in mir, sich fühlen, um in Beziehung sein zu können.
Das ist ein langer Prozeß.
Wir müssen bereit sein uns einzugestehen, daß das, was wir als Beziehung erleben, vielleicht nicht das ist, was uns wirklich nährt. Sowohl in emotionaler als auch in mentaler und auch in spiritueller Hinsicht. Wir müssen bereit sein, uns selbst zu hinterfragen, ob das wie wir uns selbst wahrnehmen und was wir über uns denken, wirklich der Seelenausdruck ist, der in uns angelegt ist.
Es ist ein langer Weg, aber jeder kleinste Schritt in eine –gesündere- Beziehung mit sich selbst und anderen lohnt sich.
Ich zitiere nochmal Daniel Stace Barron, von dessen Paradigma ich lerne und täglich schöpfe:
„Nur die echteste Beziehung von mir mit mir, Selbst zu Selbst, eröffnet mir die Grundlage für meine Beziehungen mit anderen, Selbst zu anderen und für meine Beziehung zu Schöpfer, Selbst zu Schöpfer.“
„Unsere primäre emotionale Beziehung mit dem Leben beginnt schon mit/vor der Geburt. In dieser Zeit sind wir auf der Ebene der Persönlichkeit nichts anderes als Gefühl und beziehen uns zunächst präverbal und präkognitiv auf die Welt.“
„Das wesentliche einer effektiven Beziehung zwischen Eltern und Kindern besteht darin, Kindern die Erfahrung zu geben, daß Eltern fühlen, was ihre Kinder fühlen, während sie es fühlen.“
„Das Ego ist einfach die Beziehung, die dein wahrgenommenes Selbst mit deinem wahrgenommen Selbst hat.“
„Menschen sind die einzige göttliche Spezies auf diesem Planeten, die einen Mechanismus in sich trägt, durch den sie eine tiefe und beständige bewußte Beziehung mit sich selbst haben kann.“
„Empathie ist ein echtes Hineingehen in den anderen, indem man sich damit verbindet, daß man in dem Moment auf die gleiche Weise fühlt wie der andere. Sie entspringt der eigenen Erfahrung und wird vom Gefühl eines anderen ausgelöst.
Empathie kann nur dann geschehen, wenn man das eigene innere Gefühl fühlen kann.“